Hallo liebe Herzchen...
das hier geht an alle Mütter, die
glauben nicht gut genug oder irgendwie falsch zu sein.
In Folge 10 werden die vier Freundinnen zu einer Baby-Party
eingeladen. Vor allem ist es genau die Freundin (von der wohl jede Frau eine
hat), die als sagen wir mal, sehr umtriebig gilt. Sagen wir es so: Sie
bezeichnet ihren Job als Sex mit Spesenkonto und sie war jahrelang in jedem
Bett zu Hause und riss sich auf jeder Party die Klamotten vom Leib.
Irgendwann tat sie das schockierenste überhaupt, sie
heiratete, zog nach Connecticut und wurde schwanger.
Als Carrie die ganzen Frauen auf der Baby-Party erlebt und
selber glaubt schwanger zu sein, fragt sie sich:
Was liegt noch in den Tiefen der Mamis von heute vergraben?
Überlebt ein Teil von uns?
Klar, wir waren alle mal voll cool und gechillt. Nichts
konnte uns aus der Ruhe bringen, außer vielleicht ein Date am Samstag, für das
wir noch nichts zum Anziehen hatten.
Es gab Zeiten, da war unser größtes Problem, uns für eine
der zahlreichen Partys entscheiden zu müssen, und da wir eh nie die letzte Bahn
erwischten, frühstückten wir gleich in Düsseldorf und fuhren irgendwann am
Vormittag nach Hause.
Dann kam die Mutterschaft. Und mit jeder schlaflosen Nacht,
schwand unser Nervenkostüm und unsere Coolness. Lachten wir früher im bauchfreien
Top über unsere Freundinnen die schon Kinder hatten, wenn sie denn dann mal auf
einer nächtlichen Tour dabei waren, dass sie sich in eine dicke Jacke hüllten,
nur weil November war und sie hätten krank werden können. Konnten wir das nun
verstehen und wurden regelrecht böse, wenn sich irgendjemand mit irgendeiner
Art von Infekt zu uns schleppte.
Nein, auf einmal war es nicht egal, wenn der Besuch sich die
Pobacken auf unserem Sofa platt saß und irgendwann einfach einschlief. Denn
jede Sekunde Schlaf wurde heilig.
Fakt ist, mit Einsetzen der Mutterschaft, stirbt jeden Tag
ein kleiner Teil deines alten Ichs. Es kann nicht überleben, denn es gibt sich
hin. Es verschwindet in einem Leben für die Kinder. Macht sich kompatibel um
nicht jeden Tag zu Zweifeln oder zu verzweifeln. Wohl dem, der schnell
begreift, dass man um sein Ich kämpfen muss. Das weder die Kinder es einem
danken werden, noch dass es den Kindern nutzt, wenn man sich im Übermaß ständig
selbst vergisst und sich irgendwann fragt:
Wohin sind eigentlich meine Lebensträume verschwunden?
Ich glaube eine gute Mutter zu sein, bedeutet auch ein Stück
weit, gut zu sich selbst zu sein. Auf sich selbst zu achten. Dinge zu erhalten,
die einem Freude bereitet haben. Nicht zwingend so zu sein wie die anderen
Mütter. Die wissen es doch auch nicht besser, die tun nur so.
Du bist keine schlechte Mutter, weil es dir manchmal einfach
auf die Nerven geht, dass dieses Kind nicht früher einschlafen will und du bist
auch keine schlechte Mutter, wenn du Abends froh bist, dass die Biester endlich
im Bett verschwunden sind. Es ist gut, diese Wut im Bauch zu haben, wenn der
Nachwuchs dein neues Sofa zerstört hat, denn es ist das sichere Zeichen, dass
du da drin irgendwo überlebt hast.
Und ja, es ist völlig ok einem Kind auch mal zu zeigen, dass
man ein Mensch ist. Ein Mensch, der auch mal Ruhe braucht. Ein Mensch der auch
mal nicht verfügbar ist - kommt natürlich auf das Alter des Kindes an.
Es ist auch nicht schlimm, dass du vor deiner Mutterschaft
über die anderen Mütter geurteilt, gelacht und gewertet hast, weil du dachtest,
dass du alles vieeeel besser machen wirst, weil du ja weißt wie es läuft und es
dir eben mehr wünschst als alle anderen und deshalb auch besser damit umgehen
wirst. Glaube mir, egal wie sehr du es dir gewünscht hast. Du kannst dir nicht
annähernd vostellen, wie es wirklich ist.
Nun sitzt du da und denkst, du bist im falschen Film. Manche
mutigen, ehrlichen Frauen hatten es dir natürlich bereits vorher gesagt aber
die meisten haben die Klappe gehalten denn, das auch nach außen zeigen?
Sorry,
dafür ist in dieser Gesellschaft kein Hashtag vorgesehen. Eine Mutter hat happy
zu sein und den ganzen Tag im Kreis zu grinsen und auch nach der schlimmsten
Nacht, gelassen und entspannt zu wirken.
Gemeinerweise bekommst du das von anderen Müttern so
suggeriert. Von Schwiegermutter und manchmal auch der eigenen Mutter. Die
Mütter in den Krabbelgruppen und beim Babyschwimmen lügen und betrügen dich
nach Strich und Faden. Sie tun nur so als wenn es ihnen gar nichts ausmacht,
dass ihr Leben sich eigentlich nur noch um Babybrei, Windeln und später
Hausaufgaben, Elternsprechtage und noch später Liebeskummer und Selbstfindung
und noch später Loslassen, dreht.
Mutterschaft ist, wenn du Schmerzen hast, obwohl ein anderer
sich verletzt hat. Wenn du Ärger in der Schule bekommst, obwohl du gar nicht
mehr in die Schule gehst und wenn du dich eigentlich freuen könntest, dass du
ein Stück deines Ichs nach und nach zurückbekommst und es dir trotzdem jeden Tag
das Herz bricht, weil du Loslassen musst und die schöne, intensive Zeit, für
die sich all das lohnt, nun irgendwie zu Ende geht.
Dort stehe ich im Moment, Meine jüngste ist 16. Mein großer
25 und meine mittlerer 23 Jahre alt. Der große hat in diesem Jahr geheiratet
und es dauert nicht mehr lange bis die „Kleine“ auch Flügge ist. Ich schwanke
zwischen Freude über die neue Freiheit und Traurigkeit - der alten Zeiten
Willen.
Ich denke ich habe ihnen alles gezeigt. Sie haben alles
gelernt, ich habe mein Bestes gegeben, ob es gereicht hat, vermag ich nicht zu
beurteilen. Und nun bekomme ich immer mehr mein Ich zurück.
Wenn ich ehrlich bin, dann ist dieses Ich nicht mehr mit
meinem alten Ich zu vergleichen. Natürlich hat mein Wesenskern überlebt, ich
bin temperamentvoll und dynamisch, gehe die Dinge an, denke positiv und liebe
das Leben und ich kann auch andersherum auch zu viel von meiner Umwelt erwarten
und manchmal auch zu ehrlich und direkt sein.
Ich glaube ohne mein altes Ich, hätte es das neue Ich nie
gegeben. Ich habe erkannt, dass man manche Träume auch gehen lassen muss. Dass
Langweilig und nichts zu tun ein wunderbarer Zustand sein kann. Aber Fakt ist
auch: Mutter ist man immer – und wenn dein erwachsenes Kind Probleme hat, dann
sorgst und leidest du mit.
Und so sitze ich nun hier. Eine Mutter die in neue Phase der Mutterschaft tritt. Eine Phase in der
die Kinder aus dem Haus sind und man die zurückgewonnene Zeit mit etwas Neuem füllen
darf.
Ich denke, dass sich da schon was finden wird, denn einige
der alten Träume sind verschwunden aber sie sind Neueren, Besseren gewichen.
Manche habe ich mit schon erfüllt ein paar stehen noch an und dann kommen ja
sicherlich auch irgendwann die Enkelkinder und ich habe mir ganz fest vorgenommen,
ehrlich zuzugeben, dass ich auch oft am Ende war und überfordert und auch nicht
von Anfang an wusste, wie der Hase läuft. 😉
Allen Müttern sei gesagt: Versucht nicht perfekt zu sein,
nur perfekt für euer Kind. Wie andere das machen, muss für euch nicht richtig
sein. Instagram und co. sollen dazu dienen, euch Anregungen zu geben und
Hilfestellung zu leisten aber nicht alles was für andere funktioniert, ist auch
für euch das Beste und versprecht euch selbst, dass ihr in Kontakt bleibt, mit
der Person die ihr am dringendsten braucht um diesen ganzen wundervollen
Wahnsinn zu überstehen.
Euch selbst!
In diesem Sinne
Eure
Ella Rhode
(40plus, Autorin und Bloggerin, hat niemals Langeweile und
falls doch gibt es ja noch Instagram seht selbst:
Mehr zu Thema Männer, Frauen und guter Sex trotz Mutterschaft, im Buch: Frauenwaffen von A bis Z. Mit weiblichem Charme ins Beziehungsglück.
Als Ebook: https://www.amazon.de/dp/B07BKQDTP6/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1521542311&sr=8-4&keywords=frauenwaffen+von+a+bis+z
Als Print: Link folgt in Kürze
Kommentare
Kommentar veröffentlichen