Hallo liebe Herzchen…. Es ist wieder Liebe, Glück und andere Gemeinheiten- Freitag oder sollte ich lieber sagen: Sommer, Sonne, Heiligenschein?
Normalerweise erlebe ich immer irgendetwas im Laufe der Woche, worüber ich dann allerspätestens Donnerstagabend einen Blog schreibe.
In der vergangenen Woche ist leider gar nichts Bloggingfähiges passiert (Sommerloch) außer, was mit mir immer ab 25 Grad Außentemperatur geschieht. Ich falle in einen Alles-Easy-Hippie-Chillmodus. Ich war shoppen, habe am Fluss rumgelegen, komische Selfies per Snapchat mit Heiligenschein gemacht, am See rumgelegen, ein bisschen easygoing gearbeitet und auf dem Balkon rumgelegen.
Während ich da so liege und denke, wie schön doch das Leben ist, höre ich sie aus dem Haus gegenüber brüllen: „Ich wünschte du würdest dich endlich in Luft auflösen“.
Sie, die Nachbarin, meint ihren sonst recht netten Freund und das offensichtlich ernst.
Sofort erwacht der alte Coach in mir, ich setze mich, blitzschnell, wie ein von den Toten auferstandener Zombie auf, mein allwissender Zeigfinger schnellt nach oben, ich hole tief Luft, meine Lippen formen sich aber dann werde ich von der Sonne geblendet, winke ab und lege mich faul zurück in die Sonne. Sagen wollte ich aber:
In Luft löst er sich wahrscheinlich nicht einfach so auf aber wenn sie mal 9 Tage Zeit hätten - ich wüsste da was.
Der nachfolgende Beitrag ist nicht für Personen mit reinstem Gerechtigkeitssinn geeignet (Kategorie: hinterlistige Supergemeinheiten - bitte Heiligenschein zurechtrücken)
Tag 1 – Räume seine Wohnung auf
Nun denkst du sicher, ich spinne komplett. Ihm zum Abschied auch noch die Bude putzen? Vertraue mir, es ist alles für den guten Zweck und der heiligt bekanntlich die Mittel.
Zugeben du benötigst zumindest Zutritt zu seiner Wohnung, noch besser ist es, wenn ihr zusammen wohnt. Du bist nett und räumst seine ganze Wohnung auf (und gleichzeitig um) und zwar so, dass er auf Anhieb gar nichts mehr findet. (Vor allem seine heilige Fernbedienung, Handy und Schlüssel). Sollte er dann anfangen zu moppern und zu mosern, setzt du zum finalen Schlag an, schiebst beleidigt die Unterlippe nach vorne und sagst: „Ist das der Dank für meine Mühe?“
Zack - schon fühlt er sich an seine Mutter erinnert und du hast den ersten wichtigen Schritt geschafft.
Tag 2 – Mach richtig Rabatz, wenn er anderen Frauen nachschaut
Dazu begibst du dich an Tag 2 bitte in eine vielfrequentierte Einkaufsstraße am besten auf die KÖ oder ähnlichen Kalibern. Er kann ja nicht anders als Frauen nachzuschauen. Dies ist nun mal ein genetischer Reflex und da du ihn mit Argusaugen beobachtest, ist dir ein Auftritt gewiss. Lass ihn ein oder zweimal gucken. Beim dritten Mal und am besten, bei einer besonders hübschen Frau, schrillst du ihn LAUT von der Seite an: „Sag mal geht’s noch?“ Was glotzt du diese Tussi denn so auffällig an? Willst du sie vielleicht mit nach Hause nehmen? Ist das die Liebe von der du immer sprichst? Warum machst du das? Reiche ich dir nicht? Soll ich dir ihre Telefonnummer besorgen? Alles, klar, dann weiß ich ja was ich davon zu halten habe. Ich bin dir also nicht hübsch genug.
Damit hättest du auch diesen Tag erfolgreich beendet und bis deinem Ziel wieder näher, er wird sich ja gar keiner Schuld bewusst sein und dafür so ein Theater, das kann kein Mann lange ertragen.
Tag 3 – Lege jedes Wort auf die Goldwaage
Heute hörst du ihm ganz genau zu und wertest jedes kritische Wort sofort als Vorwurf. Er fragt zum Beispiel: „Haben wir keine Butter mehr?“ Du verstehst: „Bist du eigentlich für alles zu doof, nun hast du auch noch die Butter vergessen.“ Schon hast du eine wunderbare Grundlage für eine richtig sinnlose Diskussion. Achte darauf, dass du keinesfalls sachliche Argumente vorbringst, das verwässert nur den immensen Druck, den du ausüben willst. Du solltest jetzt richtig schön vom Emotionsleder ziehen. „Weißt du wie mich das alles verletzt? Nie weißt du zu schätzen was ich alles tue und überhaupt, was bin ich eigentlich noch für dich?“
Perfekt! Der dritte Abend, an dem er wahrscheinlich froh sein wird, wenn du endlich eingeschlafen bist.
Tag 4 – Treib es auf die Spitze
Nun bist du schon im Modus für Fortgeschrittene. Eure Beziehung ist bereits angezählt. Nun nicht nachlassen und kräftig nachlegen. Die Stimmung ist mies. Es gibt keinen Kuss am Morgen und auch sonst kein nettes Wort. Natürlich macht er grade wieder alles falsch und das teilst du ihm auch mit. Den ganzen Tag lang, ähnlich wie gestern. Nur, dass heute an einschlafen für ihn nicht zu denken ist. Diesmal kommt er dir nicht so einfach davon. Du streitest jetzt einfach weiter. Ganz gleich ob er schlafen will oder es sogar schon im Sitzen tut. Egal, ob es schon vier Uhr in der Nacht ist, er schon weint oder sich sichtlich quält. Du redest weiter – du hast ein Ziel und nur noch 5 Tage Zeit.
Tag 5 – Du entpuppst dich als Tratschtante
Die letzten vier Tage waren die Hölle für ihn. Heute lassen wir es langsam angehen, um ihm dann am späten Nachmittag am Kaffeetisch zu offenbaren, dass alle deine Freundinnen und deine Eltern und auch deine Großcousine dritten Grades finden, dass er total im Unrecht ist und folgerichtig - du im Recht. Besonders die Tatsache, dass er immer sich in der Badewanne die Fußnägel schneidet, fanden sie einfach widerlich und außerdem hätte jeden andere ihn bereits am Anfang verlassen.
Damit weiß er, dass er bei den anderen als Vollidiot dasteht, sich eigentlich nirgends mehr blicken lassen kann und schon wieder bist du einen Riesenschritt weiter.
Tag 6 – Blamiere ihn bis an den Rest seiner Würde
Dazu arrangierst du ein kleines Treffen mit einem Teil der Menschen, vor denen er schon durch deine Tratscherei blamiert ist und einen anderen Teil mit seinen Freunden. Dann brauchst du nur noch ein paar Schnittchen, ein bisschen Alkohol, den er nach den letzten Tagen sicher gut brauchen kann und dann musst du nur noch ein, zwei Gläschen Bier abwarten ehe du ein Thema anschneidest, von dem du weißt, dass er kaum Ahnung hat, sich aber gerne reinsteigert. Politik eignet sich zum Beispiel immer hervorragend, Fußball oder auch Wer wird Millionär Fragen. Du hast dich selbstverständlich vorbereitet und dir Faken ausgedruckt, denen er nicht widersprechen kann. Lass ihn schön lange sein Halbwissen zum Besten geben und dann Blamiere ihn bis auf die Knochen indem du mal die Fakten auf den Tisch knallst.
Damit dürfte selbst dem dümmsten Liebeskasper klar sein, dass ihr nicht mehr im selben Team spielt und er auf dich als Rückhalt nicht mehr zählen kann.
Tag 7 – Vergleiche ihn mit anderen
Seine Ehre hat sehr unter den letzten Tagen gelitten. Er lag sicher die ganze Nacht wach und hat sich gefragt, wie du eigentlich so gemein zu ihm sein konntest. Ihr seid doch mal so ein gutes Team gewesen. Tja aber das war halt einmal, du willst ihn ja schließlich loswerden. Dazu wirst du heute sein eh sehr ramponiertes Ego zu Fall bringen, indem du ihn mit allen Männern vergleichst, die du toll findest. Ja, auch Schauspieler und ja, auch deine Exfreunde. Einfach alle. Sollte er noch Kraft haben, sich zu Wehr zu setzen, lieferst du eben Argumente. Der Klaus hatte aber immerhin nicht so ein krankes Hobby wie er und auch nicht so eine bescheuerte Mutter. Außerdem hätte er sich längst mal die Zähne richten lassen können und im Job könnte er auch schon viel weiter sein.
Prima, nun ist sein Ego total ruiniert und du hast ihm jede Grundlage an Bewunderung und Bestätigung entzogen, die für eine Beziehung nun mal das Salz in der Suppe ist und für die männliche Seele das laue Sommerlüftchen, das sie streichelt.
Tag 8 – Gebe ihm streng geheime Hinweise wie er die Beziehung doch noch retten kann
Er braucht jetzt eigentlich Hilfe. Er ist fertig mit der Welt. Er weiß, so kann es nicht weitergehen. Und doch greift er nach dir, wie ein verdurstender nach der Wasserflasche in der Wüste. Er möchte von dir Hinweise auf eine Lösung des Problems. Vielleicht wäre es ihm sogar am liebsten, wenn du alles beendest und hinwirfst, dann hat er die Entscheidung wenigstens nicht getroffen. Egal wie, er will raus aus dem Alptraum. Nun gibst du ihm geheime Hinweise. Natürlich so geheim, dass nicht mal du weißt, was er noch tun könnte, um alles gut werden zu lassen.
Du redest wirres Zeug von wegen mehr Wärme und Linderung deiner seelischen Qualen. Du möchtest nicht weiter neben ihm erfrieren und dich gemeinsam Einsam fühlen. Das ist einfach alles zu viel für dich. Er wird sich darunter nichts vorstellen können. Ein Mann braucht nun mal klare Ansagen. Wenn du jetzt nicht das eine Ziel hättest, was du aber nun mal hast, dann könntest du einfach sagen: Ich möchte, dass du mich öfter in den Arm nimmst und dass du anstatt den Sonntag beim Fußball zu hocken, mit mir in den Zoo fährst aber das ist ja hier nicht Sinn der Sache.
Völlig ratlos geht er an Tag acht früh ins Bett und du auch, denn auf dich wartet morgen das Grande Finale.
Tag 9 – Grande Finale
Heute ist der große Tag auf den du hart hingearbeitet hast. Nun nur noch ein bisschen nörgeln am Frühstückstisch und ihm immer wieder sagen, dass du ihm 1000 Mal gesagt hast, dass es genau an diesen Punkt kommen wird. Sobald ihm ein Brotkrümel auf den Boden fällt, beginnst du hysterisch zu kreischen, dass es doch immer das Gleiche ist und du einfach nicht mehr so weitermachen kannst. Ein paar Krokodilstränen sind an dieser Stelle unverzichtbar!
Wenn du alles gegeben hast und immer schön dick aufgetragen hast, müsste eigentlich am Abend von Tag 9, statt er nach Hause - eine SMS kommen.
"Du, ich glaube wir brauchen mal eine Pause. Ich schlafe ein paar Tage bei meinem Kumpel."
Natürlich meint er damit, dass ihr euch höchstens nochmal seht, wenn er seine Sachen holen kommt.
Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft.
Wer jetzt denkt: „Hö? Das mache ich doch immer so und mein Mann ist noch da.“
Dann muss es wohl echte Liebe sein die alle Hindernisse überwindet.😉
In diesem Sinne – bleibt verliebt und seid bitte, bitte keine Furien, wenn ihr ihn nicht wirklich loswerden wollt.
Eure
Ella Rhode
(40+, Bloggerin, Autorin, Beziehungscoach a.D., hier mit Heiligenschein, hat die Nachbarin verliebt Händchenhalten sehen, mit dem Mann der sich doch nicht in Luft aufgelöst hat)
Auch interessant:
Karma ist ne Bitch, Baby
Normalerweise erlebe ich immer irgendetwas im Laufe der Woche, worüber ich dann allerspätestens Donnerstagabend einen Blog schreibe.
In der vergangenen Woche ist leider gar nichts Bloggingfähiges passiert (Sommerloch) außer, was mit mir immer ab 25 Grad Außentemperatur geschieht. Ich falle in einen Alles-Easy-Hippie-Chillmodus. Ich war shoppen, habe am Fluss rumgelegen, komische Selfies per Snapchat mit Heiligenschein gemacht, am See rumgelegen, ein bisschen easygoing gearbeitet und auf dem Balkon rumgelegen.
Während ich da so liege und denke, wie schön doch das Leben ist, höre ich sie aus dem Haus gegenüber brüllen: „Ich wünschte du würdest dich endlich in Luft auflösen“.
Sie, die Nachbarin, meint ihren sonst recht netten Freund und das offensichtlich ernst.
Sofort erwacht der alte Coach in mir, ich setze mich, blitzschnell, wie ein von den Toten auferstandener Zombie auf, mein allwissender Zeigfinger schnellt nach oben, ich hole tief Luft, meine Lippen formen sich aber dann werde ich von der Sonne geblendet, winke ab und lege mich faul zurück in die Sonne. Sagen wollte ich aber:
In Luft löst er sich wahrscheinlich nicht einfach so auf aber wenn sie mal 9 Tage Zeit hätten - ich wüsste da was.
Der nachfolgende Beitrag ist nicht für Personen mit reinstem Gerechtigkeitssinn geeignet (Kategorie: hinterlistige Supergemeinheiten - bitte Heiligenschein zurechtrücken)
Tag 1 – Räume seine Wohnung auf
Nun denkst du sicher, ich spinne komplett. Ihm zum Abschied auch noch die Bude putzen? Vertraue mir, es ist alles für den guten Zweck und der heiligt bekanntlich die Mittel.
Zugeben du benötigst zumindest Zutritt zu seiner Wohnung, noch besser ist es, wenn ihr zusammen wohnt. Du bist nett und räumst seine ganze Wohnung auf (und gleichzeitig um) und zwar so, dass er auf Anhieb gar nichts mehr findet. (Vor allem seine heilige Fernbedienung, Handy und Schlüssel). Sollte er dann anfangen zu moppern und zu mosern, setzt du zum finalen Schlag an, schiebst beleidigt die Unterlippe nach vorne und sagst: „Ist das der Dank für meine Mühe?“
Zack - schon fühlt er sich an seine Mutter erinnert und du hast den ersten wichtigen Schritt geschafft.
Tag 2 – Mach richtig Rabatz, wenn er anderen Frauen nachschaut
Dazu begibst du dich an Tag 2 bitte in eine vielfrequentierte Einkaufsstraße am besten auf die KÖ oder ähnlichen Kalibern. Er kann ja nicht anders als Frauen nachzuschauen. Dies ist nun mal ein genetischer Reflex und da du ihn mit Argusaugen beobachtest, ist dir ein Auftritt gewiss. Lass ihn ein oder zweimal gucken. Beim dritten Mal und am besten, bei einer besonders hübschen Frau, schrillst du ihn LAUT von der Seite an: „Sag mal geht’s noch?“ Was glotzt du diese Tussi denn so auffällig an? Willst du sie vielleicht mit nach Hause nehmen? Ist das die Liebe von der du immer sprichst? Warum machst du das? Reiche ich dir nicht? Soll ich dir ihre Telefonnummer besorgen? Alles, klar, dann weiß ich ja was ich davon zu halten habe. Ich bin dir also nicht hübsch genug.
Damit hättest du auch diesen Tag erfolgreich beendet und bis deinem Ziel wieder näher, er wird sich ja gar keiner Schuld bewusst sein und dafür so ein Theater, das kann kein Mann lange ertragen.
Tag 3 – Lege jedes Wort auf die Goldwaage
Heute hörst du ihm ganz genau zu und wertest jedes kritische Wort sofort als Vorwurf. Er fragt zum Beispiel: „Haben wir keine Butter mehr?“ Du verstehst: „Bist du eigentlich für alles zu doof, nun hast du auch noch die Butter vergessen.“ Schon hast du eine wunderbare Grundlage für eine richtig sinnlose Diskussion. Achte darauf, dass du keinesfalls sachliche Argumente vorbringst, das verwässert nur den immensen Druck, den du ausüben willst. Du solltest jetzt richtig schön vom Emotionsleder ziehen. „Weißt du wie mich das alles verletzt? Nie weißt du zu schätzen was ich alles tue und überhaupt, was bin ich eigentlich noch für dich?“
Perfekt! Der dritte Abend, an dem er wahrscheinlich froh sein wird, wenn du endlich eingeschlafen bist.
Tag 4 – Treib es auf die Spitze
Nun bist du schon im Modus für Fortgeschrittene. Eure Beziehung ist bereits angezählt. Nun nicht nachlassen und kräftig nachlegen. Die Stimmung ist mies. Es gibt keinen Kuss am Morgen und auch sonst kein nettes Wort. Natürlich macht er grade wieder alles falsch und das teilst du ihm auch mit. Den ganzen Tag lang, ähnlich wie gestern. Nur, dass heute an einschlafen für ihn nicht zu denken ist. Diesmal kommt er dir nicht so einfach davon. Du streitest jetzt einfach weiter. Ganz gleich ob er schlafen will oder es sogar schon im Sitzen tut. Egal, ob es schon vier Uhr in der Nacht ist, er schon weint oder sich sichtlich quält. Du redest weiter – du hast ein Ziel und nur noch 5 Tage Zeit.
Tag 5 – Du entpuppst dich als Tratschtante
Die letzten vier Tage waren die Hölle für ihn. Heute lassen wir es langsam angehen, um ihm dann am späten Nachmittag am Kaffeetisch zu offenbaren, dass alle deine Freundinnen und deine Eltern und auch deine Großcousine dritten Grades finden, dass er total im Unrecht ist und folgerichtig - du im Recht. Besonders die Tatsache, dass er immer sich in der Badewanne die Fußnägel schneidet, fanden sie einfach widerlich und außerdem hätte jeden andere ihn bereits am Anfang verlassen.
Damit weiß er, dass er bei den anderen als Vollidiot dasteht, sich eigentlich nirgends mehr blicken lassen kann und schon wieder bist du einen Riesenschritt weiter.
Tag 6 – Blamiere ihn bis an den Rest seiner Würde
Dazu arrangierst du ein kleines Treffen mit einem Teil der Menschen, vor denen er schon durch deine Tratscherei blamiert ist und einen anderen Teil mit seinen Freunden. Dann brauchst du nur noch ein paar Schnittchen, ein bisschen Alkohol, den er nach den letzten Tagen sicher gut brauchen kann und dann musst du nur noch ein, zwei Gläschen Bier abwarten ehe du ein Thema anschneidest, von dem du weißt, dass er kaum Ahnung hat, sich aber gerne reinsteigert. Politik eignet sich zum Beispiel immer hervorragend, Fußball oder auch Wer wird Millionär Fragen. Du hast dich selbstverständlich vorbereitet und dir Faken ausgedruckt, denen er nicht widersprechen kann. Lass ihn schön lange sein Halbwissen zum Besten geben und dann Blamiere ihn bis auf die Knochen indem du mal die Fakten auf den Tisch knallst.
Damit dürfte selbst dem dümmsten Liebeskasper klar sein, dass ihr nicht mehr im selben Team spielt und er auf dich als Rückhalt nicht mehr zählen kann.
Tag 7 – Vergleiche ihn mit anderen
Seine Ehre hat sehr unter den letzten Tagen gelitten. Er lag sicher die ganze Nacht wach und hat sich gefragt, wie du eigentlich so gemein zu ihm sein konntest. Ihr seid doch mal so ein gutes Team gewesen. Tja aber das war halt einmal, du willst ihn ja schließlich loswerden. Dazu wirst du heute sein eh sehr ramponiertes Ego zu Fall bringen, indem du ihn mit allen Männern vergleichst, die du toll findest. Ja, auch Schauspieler und ja, auch deine Exfreunde. Einfach alle. Sollte er noch Kraft haben, sich zu Wehr zu setzen, lieferst du eben Argumente. Der Klaus hatte aber immerhin nicht so ein krankes Hobby wie er und auch nicht so eine bescheuerte Mutter. Außerdem hätte er sich längst mal die Zähne richten lassen können und im Job könnte er auch schon viel weiter sein.
Prima, nun ist sein Ego total ruiniert und du hast ihm jede Grundlage an Bewunderung und Bestätigung entzogen, die für eine Beziehung nun mal das Salz in der Suppe ist und für die männliche Seele das laue Sommerlüftchen, das sie streichelt.
Tag 8 – Gebe ihm streng geheime Hinweise wie er die Beziehung doch noch retten kann
Er braucht jetzt eigentlich Hilfe. Er ist fertig mit der Welt. Er weiß, so kann es nicht weitergehen. Und doch greift er nach dir, wie ein verdurstender nach der Wasserflasche in der Wüste. Er möchte von dir Hinweise auf eine Lösung des Problems. Vielleicht wäre es ihm sogar am liebsten, wenn du alles beendest und hinwirfst, dann hat er die Entscheidung wenigstens nicht getroffen. Egal wie, er will raus aus dem Alptraum. Nun gibst du ihm geheime Hinweise. Natürlich so geheim, dass nicht mal du weißt, was er noch tun könnte, um alles gut werden zu lassen.
Du redest wirres Zeug von wegen mehr Wärme und Linderung deiner seelischen Qualen. Du möchtest nicht weiter neben ihm erfrieren und dich gemeinsam Einsam fühlen. Das ist einfach alles zu viel für dich. Er wird sich darunter nichts vorstellen können. Ein Mann braucht nun mal klare Ansagen. Wenn du jetzt nicht das eine Ziel hättest, was du aber nun mal hast, dann könntest du einfach sagen: Ich möchte, dass du mich öfter in den Arm nimmst und dass du anstatt den Sonntag beim Fußball zu hocken, mit mir in den Zoo fährst aber das ist ja hier nicht Sinn der Sache.
Völlig ratlos geht er an Tag acht früh ins Bett und du auch, denn auf dich wartet morgen das Grande Finale.
Tag 9 – Grande Finale
Heute ist der große Tag auf den du hart hingearbeitet hast. Nun nur noch ein bisschen nörgeln am Frühstückstisch und ihm immer wieder sagen, dass du ihm 1000 Mal gesagt hast, dass es genau an diesen Punkt kommen wird. Sobald ihm ein Brotkrümel auf den Boden fällt, beginnst du hysterisch zu kreischen, dass es doch immer das Gleiche ist und du einfach nicht mehr so weitermachen kannst. Ein paar Krokodilstränen sind an dieser Stelle unverzichtbar!
Wenn du alles gegeben hast und immer schön dick aufgetragen hast, müsste eigentlich am Abend von Tag 9, statt er nach Hause - eine SMS kommen.
"Du, ich glaube wir brauchen mal eine Pause. Ich schlafe ein paar Tage bei meinem Kumpel."
Natürlich meint er damit, dass ihr euch höchstens nochmal seht, wenn er seine Sachen holen kommt.
Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft.
Wer jetzt denkt: „Hö? Das mache ich doch immer so und mein Mann ist noch da.“
Dann muss es wohl echte Liebe sein die alle Hindernisse überwindet.😉
In diesem Sinne – bleibt verliebt und seid bitte, bitte keine Furien, wenn ihr ihn nicht wirklich loswerden wollt.
Eure
Ella Rhode
(40+, Bloggerin, Autorin, Beziehungscoach a.D., hier mit Heiligenschein, hat die Nachbarin verliebt Händchenhalten sehen, mit dem Mann der sich doch nicht in Luft aufgelöst hat)
Auch interessant:
Karma ist ne Bitch, Baby
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