Pffft... and the City: #4 - Im Tal der Mittzwanziger

Hallo liebe Herzchen. Es ist Mittwoch und damit wieder Pffft... and the City Tag.

Wir sind bei Folge #4 von Sex and the City. Hier hat Carrie beinahe ihr erstes Date mit Big. Er nennt es aber Ding - So ein Cocktailding. Dabei kommt es in dieser Folge eigentlich noch nicht wirklich zu einem Date. Die beiden verpassen sich oder ein frisch getrennter Freund von Big, versaut das Date.

Carrie tröstet sich derweil mit einem Mittzwanziger namens Sam.

Sie fragt sich:

Sind Männer Mitte 20 die neue Designerdroge?

Immerhin, sie sind jung, cool und kennen immer die wichtigen Leute, wie zum Beispiel Barkeeper und Türsteher.

Männer über 40 hingegen sind wie das Kreuzworträtsel der Sunday Times: Knifflig, kompliziert und man weiß nie, ob man die richtige Antwort hat.

Männer Mitte 20 sind cool, sehen meist gut aus (wenn man es mag), ihnen wachsen keine Haare aus der Nase und sie zerdenken noch nicht alles.

Ich habe einige Freundinnen und Klientinnen in meinem Alter oder älter, die es nach einigen Pleiten mit Männern im gleichen Alter, inzwischen mal wieder mit einem Mittzwanziger probiert haben.

Ja, es scheint anfangs durchaus berauschend zu sein, von einem jüngeren Mann begehrt zu werden. Die Leichtigkeit, mit der sie die Dinge annehmen oder angehen, wirkt in den ersten Wochen wie eine Verjüngungskur. Plötzlich sind sie selber wieder irgendwie 25 und entscheiden sich spontan, um zehn Minuten vor Mitternacht mit ihrem neuen Lover in einen angesagten Club zu fahren, wo ausschließlich unmelodische Elektromusik läuft, und die ganze Nacht durchzutanzen. Um das ein zweites Mal durchzustehen, muss man sich zwingend für irgendetwas wie Sport entscheiden, denn Fitness muss sein und die zwanzig Jahre jüngere Konkurrenz schläft leider auch nicht. Bestenfalls geht’s ins gleiche Fitnessstudio, in dem der jüngere Lover trainiert.

Essen gehen, bedeutet auf einmal wieder, in Fast Food Restaurants zu speisen. Sie trinken billigen Wein aus Plastikbechern auf Festivals, bei denen sie knietief im Matsch stehen um kurz danach einen Eifersuchtskoller bekommen, weil er total betrunken, eine Mittzwanzigerin angetanzt hat.

Sie missachten die wichtigste Regel: Nehme ihn für den Spaß und versuche auf gar keinen Fall ihn in eine feste Bindung zu pressen.

Weil sie im totalen Rausch sind, merken sie nicht, wie sie alles verlieren, was er an ihnen mal faszinierend fand. Sie begeben sich in seine Welt, weil sie sie so schon erinnert, an alte Zeiten und weil sie es sich beweisen wollen, dass sie immer noch so sein können wie damals. Dass wir nicht älter werden, sondern nur besser.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Er fand genau das an ihr toll. Das nichts beweisen wollen.

Dieses, „Mitten im Leben stehen“, bei sich sein und genau wissen, was sie will. Teuren Wein aus sündhaft teuren Kristallgläsern trinken. Eine Karriere haben und über den Dingen stehen. Genau wissen, dass eine Mittzwanzigerin ihr niemals das Wasser reichen kann, weil sie einfach 20 Jahre knallhartes Leben noch nicht gelebt hat. Das alles ist etwas, was uns Mittvierzigern in die Aura gemeißelt ist. Wir strahlen aus, dass wir wissen, wer wir sind und noch besser, wer wir nie wieder sein wollen. Wir haben etwas an uns, dass die Mittzwanziger Jungs dazu verleitet uns erobern zu wollen. Vor allem, wenn die Mittzwanzigerin manchmal noch durchblitzt aber es wird, nur ganz, ganz wenige Ausnahmen von der eisernen Regel geben und doch eine Beziehung möglich sein.

In unserer Welt klappen wir um Mitternacht unser Buch zu, stellen unseren Wein in die Küche und gehen ins Bett. Wir löschen das Licht und freuen uns auf den nächsten Tag, von dem wir schon ganz genau wissen, was uns erwartet. Wo es ok ist, dass wir erste Fältchen haben, Kinder, Familie und ein paar Kilo mehr. Wir müssen nichts verleugnen, schon gar nicht uns selbst. Wenn wir dann wieder bei uns angekommen sind, dann lehnen wir uns entspannt zurück, wissen, dass jeder Mann eine Droge sein kann. Manchmal zieht sie dich runter und manchmal putscht sie dich auf aber mit Mitte 40 weißt du genau, wieviel davon du konsumieren willst und das ist auch gut so.

Eure

Ella Rhode

(Folgt mir auf Instagram ;-))

(Buchautorin, Beziehungscoach, mitte 40, kann, wenn sie ganz leise ist, uns noch im Matsch tanzend, mit billigem Wein in Plastikbechern, lachen und kreischen hören)

Mehr zu Thema Männer, Frauen und warum das Alter keine Rolle spielt, im Buch: Frauenwaffen von A bis Z. Mit weiblichem Charme ins Beziehungsglück.

Als Ebook: https://www.amazon.de/dp/B07BKQDTP6/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1521542311&sr=8-4&keywords=frauenwaffen+von+a+bis+z

Als Print: Link folgt in Kürze
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